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ReiserFS wird aus dem Kernel entfernt
Das einst relativ populäre Dateisystem ReiserFS wird mit Linux 6.13 aus dem Kernel entfernt. Das Dateisystem ist bereits seit Linux 5.18 als veraltet und seit Linux 6.6 als überflüssig markiert.
Wer erinnert sich noch an ReiserFS? Das Dateisystem hatte seine besten Zeiten in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts. Besonders SUSE, aber auch andere Distributionen nutzten damals das mit Linux 2.4.1 vor 23 Jahren in den Kernel aufgenommene Full-Journaling-Dateisystem. Bei openSUSE und SUSE Linux war es zeitweise Standard, SUSE förderte die Entwicklung von ReiserFS 3. Der spätere Btrfs-Erfinder Chris Mason arbeitete zu der Zeit für SUSE an ReiserFS.
Lebenslange Haft
Der Niedergang von ReiserFS war in großen Teilen den tragischen privaten Umständen des Entwicklers Hans Reiser geschuldet, der 2008 in den USA wegen der Ermordung seiner Ehefrau zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Aber auch Btrfs nagte am Erfolg von ReiserFS.
Linux 6.13 ohne ReiserFS
Der letzte Commit für ReiserFS fand in Linux 6.10 statt. Auf den Wunsch von Reiser wurden die früheren Mitentwickler Mikhail Gilula, Konstantin Shvachko und Anatoly Pinchuk in die Credits aufgenommen. Gestern hat Linus Torvalds nun einen Patch angenommen, der ReiserFS aus dem Code für Linux 6.13 entfernt und diesen damit um 32,8k Zeilen erleichtert.
Wenig Chancen für Reiser5
Ende 2019 stellte der ehemals in Reisers Firma Namesys angestellte Edward Shishkin Reiser5 vor, dessen Entwicklung sehr langsam voranschreitet. Eine Aufnahme von Reiser5 in den Mainline-Kernel ist derzeit nicht absehbar. Somit endet die Geschichte von ReiserFS im Mainline Kernel vermutlich mit Torvalds Merge zur Entfernung von ReiserFS.