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NVIDIA stellt auf Open-Source-GPU-Kernelmodule um
Vor einigen Jahren hätte man gesagt, eher friert die Hölle zu, aber nun scheint NVIDIA seinen Worten auch Taten folgen zu lassen.
Erste Schritte
Im Mai 2022 gab NVIDIA einige GPU-Kernelmodule als Open Source frei und stellte sie unter eine Doppellizenz aus GPL- und MIT-Lizenzierung. Allerdings waren diese Module nicht für den Consumer-Markt gedacht, sondern zielten auf Rechenzentrums-GPUs ab. Es folgte die Ankündigung, GeForce- und Workstation-Unterstützung für Linux sollte folgen.
Gemeinsame Treiberarchitektur
NVIDIA-Grafikprozessoren nutzen eine gemeinsame Treiberarchitektur und einen gemeinsamen Funktionsumfang, was die Portierung auf Treiber für Desktops und Notebooks erleichtert. Mit der bevorstehenden Treiberversion 560 soll es nun so weit sein. Allerdings ist nicht jede GPU mit den Open-Source-GPU-Kernelmodulen kompatibel. Es gibt aber auch moderne Plattformen wie NVIDIA Grace Hopper oder NVIDIA Blackwell, die auf die Open-Source-Module angewiesen sind, da sie mit den proprietären Treibern nicht lauffähig sind.
Nicht für alle Architekturen
Für neuere GPUs der Turing-, Ampere-, Ada Lovelace- oder Hopper-Architekturen empfiehlt NVIDIA die Umstellung auf die Open-Source-Kernelmodule. Bei älteren GPUs der Maxwell-, Pascal- oder Volta-Architekturen sind die Open-Source-Kernelmodule inkompatibel, sie benötigen weiterhin den proprietären Treiber.
Wird deine GPU unterstützt?
NVIDIA stellt ein Script zur Verfügung, das erkennt, welcher Treiber mit der jeweiligen GPU kompatibel ist. Dazu wird zunächst das Paket nvidia-driver-assistantinstalliert und dann das gleichnamige Script ausgeführt. Ist der Treiber identifiziert, kann er über den jeweiligen Paketmanager installiert werden.
Weitere Informationen, wie etwa die Bereitstellung des CUDA-Toolkits oder die Installation per Runfile sind dem NVIDIA-Entwicklerblog zu entnehmen. Generelle Informationen über NVIDIA-Treiber bietet die Dokumentation.
KDE Plasma 6.1.3 veröffentlicht
Auf Plasma 6.1 vom Juni folgt 6.1.3 als Fehlerbereinigung und zur Stabilisierung für den Monat Juli. Dabei standen kleine Verbesserungen beim Fenstermanager KWin und bei Plasma Desktop im Vordergrund. Überdies wurden neue Übersetzungen eingepflegt.
Bei KWin wurde das Nachtlicht-Plugin verbessert und das Tiling angepasst. Dabei ging es darum, maximierte Fenster nicht mehr zu kacheln. Die Flatpak-Integration in Discover wurde dahin gehend verbessert, dass das Rebasing installierter Laufzeitumgebungen jetzt reibungsloser ablaufen soll. Abgelaufene Referenzen, die keinen Ersatz haben, werden nun ordentlich entfernt. Einige Fehler in den Funktionen screenshot und screencast wurden beseitigt.
Die mit Plasma 6.1 eingeführte Möglichkeit, Zugriff auf Remote-Desktops direkt aus den Systemeinstellungen zu erhalten, funktionierte in meinen Tests nicht wirklich. Das zugrundeliegende Modul krdp erhielt mit Plasma 6.1.3 einige kleine Verbesserungen. Plasma Mobile erhielt einige Verbesserungen bei Übersetzungen und beim Homescreen. Alle weiteren Änderungen sind dem Changelog zu entnehmen.
digiKam 8.4.0 freigegeben
Das digiKam Team hat soeben die Veröffentlichung von digiKam 8.4.0 bekannt gegeben. Die neue Version des freien Bilderverwaltungs-Programms für Linux, Windows und macOS benötigte fünf Monate zur Fertigstellung.
61 Sprachen unterstützt
Die Entwickler berichten von einer sehr intensiven Entwicklungsphase, bei der unter anderem auch bereits länger bestehende Fehler beseitigt wurden. Viel Zeit wurde zudem darauf verwendet, Benutzer zu kontaktieren, um die Änderungen in der Vorabversion zu validieren und die Korrekturen zu bestätigen, bevor das Programm veröffentlicht wurde. Die Internationalisierung wurde verbessert und umfasst nun 61 Sprachen.
Aktuelle Bibliotheken
Der integrierte RAW-Decoder Libraw wurde auf den Rolling-Release-Snapshot 2024-07-11 angehoben, der weitere Kameramodelle unterstützt. Adobes DNG Toolkit wurde auf die Version 1.7.1 aktualisiert und unterstützt jetzt JPEG-XL-Komprimierung. digiKam 8.4.0 unterstützt jetzt zudem die neue LensFun 0.4 Toolkit API dieser Bibliothek, die für dieses Jahr geplant ist. Wichtige Vereinfachungen und Verbesserungen wurden in LensFun eingeführt, und digiKam wurde befähigt, weiterhin kompatibel mit der Kamera-Objektiv-Datenbank zu bleiben, die von der Open-Source-Bibliothek zur Verfügung gestellt wird.
ExifTool und Exiv2 aktualisiert
Für die Qt5-Version von digiKam wurde der interne QtAV-Player auf den neuesten Rolling-Release-Snapshot 2024-06-16 aktualisiert. Für die Qt6-Version kann der Media-Player jetzt Videos Bild für Bild vorspulen. Für die Metadatenverwaltung wurde ExifTool in allen Paketen auf die letzte Version 12.88 aktualisiert. Auch die Metadaten-Bibliothek Exiv2 wurde auf die letzte Version 0.28.2 aktualisiert. Tags in anderen Sprachen
Mit der Vorgängerversion 8.3.0 wurde eine neue Funktion für die automatische Verschlagwortung eingeführt, um neue Schlüsselwörter auf der Grundlage von Bildinhalten zu erstellen. Nach der Analyse des Bildinhalts durch eine Deep-Learning-Engine mit einem vorab trainierten Modell ist das Tool in der Lage, Formen, Objekte, Orte, Tiere, Pflanzen, Denkmäler, Szenen und mehr zu erkennen. Mit Version 8.4.0 ermöglicht eine neue Option den automatischen Aufruf eines Online-Übersetzers, um die entsprechenden Tags in anderen Sprachen zu generieren. Alle weiteren Neuerungen können den Release Notes entnommen werden. Die nächste Wartungsversion wird voraussichtlich im Oktober 2024 veröffentlicht.
Debian diskutiert über systemd-boot
Debian-Entwickler Luca Boccassi hat auf der Mailing-Liste auf seinen Merge-Request hingewiesen, der initialen Code für die Integration von systemd-boot zur Diskussion stellt. systemd-boot stellt für UEFI-Systeme eine Alternative zum Bootloader GRUB dar, der als Standard mit Debian und vielen anderen Distributionen ausgeliefert wird. systemd-boot entstand aus dem bei Red Hat von Kay Sievers und Harald Hoyer entwickelten Gummiboot-Projekt, das 2015 mit systemd zusammengeführt wurde.
Im Expertenmodus
Luca Boccassi möchte systemd-boot zunächst in den Expertenmodus des Debian-Installers (DI) einfügen. Zumindest bis es eine Möglichkeit gibt, den Bootloader für Secure Boot zu signieren, soll er hinter der Expertenschranke verbleiben. Danach könnte systemd-boot auch im Standardmodus angeboten werden, wobei GRUB weiterhin Standard bleibt und automatisch ausgewählt ist.
Bisher keine Bedenken
In der Diskussion auf der Mailing-Liste gibt es keine generellen Bedenken gegen systemd-boot im DI. Derzeit wartet das Paket in der NEW-Queue, muss also zunächst auf Legalität bezüglich Copyright und Lizenzen überprüft werden. Danach wird es in Unstable hochgeladen und könnte nächstes Jahr mit Debian 13 »Trixie« ausgeliefert werden.
Raspberry Pi 5 erhält KI-Erweiterung
Alle Welt versucht derzeit, sich ein Stück vom KI-Kuchen zu sichern. Da will auch die Raspberry Pi Foundation nicht nachstehen und stellte gestern das offizielle Raspberry Pi AI Kit vor, das KI-Experimente mit neuronalen Netzen, künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen auf dem RasPi erheblich beschleunigen soll. Aus der Ankündigung geht hervor, dass das KI-Kit in Zusammenarbeit mit der Firma Hailo entwickelt wurde.
M.2-Modul
Das Kit besteht aus zwei Teilen. Der kürzlich vorgestellte M.2 Hat+ wurde hauptsächlich entwickelt, um SSDs mit dem RasPi 5 nutzen zu können. Beim KI-Kit nimmt er das M.2-Modul mit dem KI-Beschleuniger auf. Darauf arbeitet ein Hailo-8L-Chip, der 13 Billionen Operationen (TOPS) pro Sekunde ausführen kann und dabei lediglich 2,3 Watt Leistung aufnimmt.
Anwendungsszenarien
Der Beschleuniger ist unter anderem auf Objekterkennung, semantische Segmentierung und Instanzensegmentierung, 3D-Posenschätzung und Landmarking spezialisiert. Er wird über PCIe 3.0 mit 8 Gbps angebunden und ist bei voller Kompatibilität zu Kameras von Erst- und Drittanbietern vollständig in das Bildsoftware-Subsystem des Raspberry Pi integriert. Er kann mehrere neuronale Netze auf einer einzigen Kamera oder ein oder mehrere neuronale Netze mit zwei Kameras gleichzeitig ausführen.
Hailo liefert verschiedene für das KI-Kit optimierte Modelle, die dem Nutzer eine große Auswahl an vortrainierten neuronalen Netzwerkmodellen bieten. Bei der Inbetriebnahme unterstützt eine detaillierte Anleitung, eine ausführliche Dokumentation ist ebenfalls verfügbar. Das KI-Kit kann derzeit in Deutschland für 75 – 88 Euro vorbestellt werden, die Auslieferung soll frühestens nächste Woche beginnen.
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