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Debian GNU/Linux 12.7 »Bookworm« und Debian 11.11 »Bullseye« veröffentlicht

Auf das Doppel-Release vom 30. Juni mit Aktualisierungen auf Debian 12.6 und 11.10 folgte an diesem Wochenende die Veröffentlichung von Debian 12.7 und 11.11.

Behutsame Aktualisierung

Diese Zwischenveröffentlichungen enthalten wie üblich hauptsächlich Korrekturen für Sicherheitslücken sowie einige Anpassungen für schwerwiegende Probleme. Solche Anpassungen werden in den Point-Releases nur dann vorgenommen, wenn keine Regressionen zu befürchten sind.

Debian 12.7 »Bookworm«

Das Update der aktuell stabilen Ausgabe von Debian auf Version 12.7 bringt 51 Fehlerkorrekturen zu den Anwendern und behebt 55 Sicherheitsprobleme. Dabei betreffen alleine 25 Sicherheitslücken den Browser Chromium. Die Microcodes von AMD und Intel wurden aktualisiert. Das Paket bcachefs-tools wurde aus der Distribution entfernt. In einem Blogeintrag erläutert der ehemalige Debian-Projektleiter Jonathan Carter die Hintergründe dieser Entscheidung.

Die Ankündigung warnt Anwender, die auf der gleichen Hardware andere Betriebssysteme mit aktiviertem Secure Boot nutzen, dass shim 15.8 Signaturen, die aus älteren Versionen von shim resultieren, in der UEFI-Firmware widerruft. Dies kann dazu führen, dass andere Betriebssysteme, die shim vor 15.8 verwenden, nicht mehr booten können. Betroffene Benutzer können Secure Boot vorübergehend deaktivieren, bevor sie andere Betriebssysteme aktualisieren.

Debian 11.11 »Bullseye«

Debian 11 (oldstable) erhält mit Version 11.11 ein letztes Update. Dabei wurden 27 Sicherheitsprobleme behoben und 50 Fehler korrigiert.

Aktualisierte Abbilder verfügbar

Anwender, die häufiger Updates einspielen, werden viele der Änderungen für beide Veröffentlichungen bereits erhalten haben. Für Neuinstallationen wurden bereits frische Abbilder als Live-Images und als Installer für Debian 12.7 für die jeweils unterstützten Architekturen bereitgestellt. Bestandsanwender aktualisieren ihre Installationen wie gewohnt über das Paketmanagement über die grafischen Tools oder per sudo apt update && sudo apt full-upgrade.

2024/09/02 06:38 · marko

Verbesserte Bildschirmaufnahmen unter Wayland

Screenshots, Screencasts und Screen Capture waren lange Sorgenkinder unter Wayland. Das wurde erst mit den XDG Desktop Portals und deren spezifischen Backends für verschiedene Desktop-Umgebungen und Compositoren besser. Diese könnten nun mit zwei neuen Wayland-Protokollen für diesen Anwendungsfall überflüssig werden.

Neue Protokolle

Es geht um die Protokolle ext-image-capture-source-v1 und ext-image-copy-capture-v1, die vor wenigen Tagen nach zweijähriger Entwicklung in Wayland eingefügt wurden. Damit soll sich eine erhebliche Verbesserung der Unterstützung von Bildschirmaufnahmen auf dem Wayland-Desktop ergeben. Als Grundlage für die Verbesserungen diente das Protokoll wlr-screencopy-unstable-v1 für das Compositor-Framework wlroots.

Auch Remote Desktop mit RDP oder VNC profitiert von den neuen Protokollen. Zu den ersten Implementierungen der neuen Protokolle gehören neben wlroots der WayVNC-Viewer und die GRIM Wayland-Compositor-Capturing-Software.

2024/08/12 09:12 · marko

Aktuellere Kernel für Ubuntu

Mit der Veröffentlichung von Ubuntu 24.10 im Oktober wird Canonical eine Änderung seiner Release-Politik bezüglich hinsichtlich der ausgelieferten Kernel vornehmen. Das geht aus einem aktuellen Artikel auf Discourse hervor, der die geänderten Richtlinien des Canonical Kernel Teams (CKT) erläutert.

Nah an Upstream

Demnach werden alle Veröffentlichungen von Ubuntu ab 24.10 mit dem jeweils aktuellsten verfügbaren Kernel veröffentlicht. Das kann bedeuten, dass ein RC-Kernel (Release Candidate) ausgeliefert wird, wenn die stabile Veröffentlichung eines neuen Kernels bevorsteht, aber zum Zeitpunkt des bisherigen Beta Freeze noch nicht offiziell freigegeben ist. Das bedeutet etwa, dass Ubuntu 24.10 mit Kernel 6.11 ausgeliefert wird, der für die dritte Septemberwoche zu erwarten ist. Für einen ausgelieferten RC-Kernel wird es ein Update geben, sobald dieser Kernel stabil ist. Weitere Aktualisierungen dieses Kernels wird es außerhalb des weiterhin bestehenden Hardware Enablings (HWE) aber nicht geben.


Kernel Freeze nicht mehr relevant

Bisher wurde Ubuntu mit dem Kernel ausgeliefert, der zum Zeitpunkt des Kernel Freeze stabil veröffentlicht war. Das konnte dazu führen, dass der mit Ubuntu ausgelieferte Kernel mit einem zwei bis drei Monate alten Kernel ausgeliefert wurde, der bereits als veraltet galt, obwohl die Veröffentlichung des Nachfolgers unmittelbar bevorstand oder zum Zeitpunkt des Ubuntu-Release bereits verfügbar war.

Diese konservative Haltung wird nun aus mehreren Gründen revidiert. Einmal wünschen sich die Nutzer aktuelle Kernel, um die Komponenten ihrer neuen Hardware ohne Verrenkungen nutzen zu können. Zum anderen wünschen sich auch Hardwarehersteller zeitnahe Unterstützung, wenn sie sich entscheiden, Ubuntu-Support anzubieten.

2024/08/12 09:08 · marko

Erstes Linux-Convertible: TUXEDO InfinityFlex 14 Gen 1 vorgestellt

Wie der Name InfinityFlex bereits andeutet, geht es hier um Flexibilität. Es geht um das erste 3-in-1 Linux-Convertible, dass TUXEDO Computers aus Augsburg heute vorstellt. Die Einsatzgebiete dieses Convertibles reichen vom klassischen Notebook mit sehr flexiblen Öffnungswinkeln über die Nutzung als platzsparender Monitor mit Finger- oder Stiftbedienung bis zum Linux-Tablet mit großem Touchscreen.

Drei Einsatzszenarien

Im Notebook-Modus kann mit Tastatur, Touchpad und Touchgesten gearbeitet werden. Das standardmäßig vorinstallierte TUXEDO OS passt sich an die jeweilige Nutzung an. Symbole und Schaltflächen werden für Touch-Nutzung größer dargestellt und mit weiteren Abständen separiert und die physische Tastatur – sobald sinnvoll – durch eine On-Screen-Bildschirmtastatur ersetzt.

Wird das Display um mehr als 300° aufgeklappt, kann das Linux-Convertible gleich in zwei Positionen als Touch-Display für Präsentationen oder zum Ansehen eines Films verwendet werden. Wird der komplette Aufklappwinkel von 360 Grad genutzt, wandelt sich das TUXEDO InfinityFlex 14in ein Linux-Tablet zum gemütlichen Surfen oder Zeichnen. Dabei lässt sich ein separat erwerbbarer Stift (MPP 2.0, 4096 Druckstufen) einsetzen. TUXEDO wird zwei getestete Modelle im Shop anbieten. Befindet sich das Gerät im Display- oder Tablet-Modus, werden Tastatur und Touchpad automatisch deaktiviert.


Spezifikation

Angetrieben wird das InfinityFlex von einer Stromspar-CPU Intel Core i5-1335U mit 10 Kernen und einer TDP von 15 Watt. Ungewöhnlich für ein Convertible ist die Möglichkeit, sowohl RAM als auch SSD aufzurüsten. Für das RAM stehen zwei SO-Dimm-Steckplätze zur Verfügung, die mit bis zu 64 GByte DDR4-3200-RAM bestückt werden können. Für SSDs stehen ebenfalls zwei M.2-Slots bereit, die jeweils NVME-SSDs mit bis zu vier TByte aufnehmen können.

Das als Touchscreen ausgelegte matte 14-Zoll Display bietet eine Auflösung von 1920 × 1200 Bildpunkten und bietet 100% sRGB-Farbraumabdeckung bei einer Helligkeit von 400 Nits. Das Convertible steckt bei einer Grundfläche von 316 × 229 mm in einem Gehäusemix aus Aluminium und Kunststoff und wiegt bei einer Höhe von 2 cm 1,5 kg. Es verfügt über eine weiß beleuchtete Tastatur und ein 135 × 77 mm großes Glas-Touchpad mit integrierten Maustasten.


4G/LTE-Unterstützung

Neben WLAN nimmt das InfinityFlex Verbindung nach draußen über seine 4G/LTE-Unterstützung fast überall über eine SIM-Karte auf. Bei den Anschlüssen stehen vier USB-Ports zur Verfügung. Geladen wird das Gerät über einen der zwei USB-C-Ports. Zusammen mit dem HDMI-2.0-Anschluss lassen sich drei externe Monitore betreiben.

In der Grundausstattung mit 16 GByte RAM und einer 500 GByte SSD sowie standardmäßig vorinstalliertem TUXEDO OS beginnt der Preis für das InfinityFlex 14 bei 1.189 Euro. Bestellungen werden ab sofort im Shop von TUXEDO angenommen, die Auslieferung soll Ende September beginnen.

2024/08/11 06:47 · marko

Deutschland will Open-Source-Betreuer besser unterstützen

Wer erinnert sich noch an Heartbleed? Vor zehn Jahren offenbarte eine gravierende Sicherheitslücke in OpenSSL, dass Technologien, die als Stützpfeiler unserer IT und des Internets dienen, oft genug von Einzelpersonen oder kleinen Teams betreut werden, die ihrer so wichtigen Arbeit gänzlich unbeachtet und unterfinanziert im stillen Kämmerlein nachgehen.

Basistechnologien schützen

Die Linux Foundation und andere Organisationen traten auf den Plan, um solche Szenarien in Zukunft zu verhindern. Aber hat das langfristig funktioniert? Die kürzlich gerade noch verhinderte Backdoor in der Kompressionssoftware XZ zeigt, dass immer noch viel genutzte Projekte auf den Schultern einzelner Entwickler ruhen, die unbeachtet wichtige Teile unserer Infrastruktur von Fehlern befreien und vor Sicherheitslücken bewahren.

Sovereign Tech Fund

Die deutsche Regierung möchte, beginnend noch in diesem Jahr über den Sovereign Tech Fund (STF) mehr Öffentlichkeit und Unterstützung für die Maintainer wichtiger Technologien erreichen. Dieses Förderprogramm hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Gelder der Bundesregierung an über 40 Open-Source-Projekte wie unter anderem GNOME, curl, Openssh, OpenMLS, Python, Sequoia, PGP, WireGuard und das Yocto Projekt verteilt.

Der STF ist ein Förderprogramm des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Ziel des Fonds ist es, durch finanzielle Unterstützung grundlegende Open-Source-Technologien zu fördern und zu sichern, um sie widerstandsfähiger gegen Angriffe von außen zu machen und so die Sicherheit der deutschen Wirtschaft gegen Cyberangriffe zu stärken.

Die Menschen hinter der Software im Fokus

Jetzt legt der STF das Programm Fellowship for Maintainers auf, das die Arbeit der Menschen, die das Rückgrat unserer IT-Infrastruktur instand halten, unterstützen soll. Mirko Swillus, der Programmmanager des STF schrieb dazu in seiner Vorstellung des Projekts:

Die Open-Source-Infrastruktur ist das Rückgrat unserer digitalen Welt – und die Arbeit der Menschen, die sie pflegen, ist für die Gewährleistung der Sicherheit und Verfügbarkeit dieser globalen Ressource unerlässlich. Sie leiten die Projektentwicklung, prüfen Änderungen, verwalten die Interaktion mit der Gemeinschaft und kümmern sich um Sicherheitsfragen.

Ab September

Das Förderprogramm wurde nach der Auswertung der Umfrage Open Source Maintainer Fellowship Survey vom März dieses Jahres eingerichtet, an der 536 Foss-Maintainer teilgenommen hatten. Laut Planung sollen sich Open-Source-Betreuer ab September für das Programm bewerben können; erste Gelder sollen in Q4 fließen. Weitere Informationen sind auf der Fellowship-Webseite des STF zu finden.

2024/08/11 06:34 · marko

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