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Proxmox Backup Server 3.3 veröffentlicht
Eine Woche nach Proxmox Virtual Environment 8.3 hat die Wiener Proxmox Server Solutions GmbH jetzt Proxmox Backup Server 3.3 veröffentlicht. Die Enterprise Backup-Lösung erlaubt das Sichern und Wiederherstellen von VMs, Containern und physischen Hosts und unterstützt inkrementelle Backups, Deduplizierung, ZST-Komprimierung und authentifizierte Verschlüsselung.
Solide Basis
Version 3.3 des Proxmox Backup Server basiert auf Debian 12.8 »Bookworm«, verwendet aber standardmäßig den neueren Linux-Kernel 6.8.12-4 und bietet Kernel 6.11 als Opt-In an. Die Backup-Plattform kommt mit ZFS 2.2.6 samt Kompatibilitätspatches für Kernel 6.11. Flexible Datastores
Die neue Ausgabe der Backup-Lösung sorgt für eine flexiblere Handhabung der Datastores, in denen Proxmox Backup Server die Backup-Snapshots speichert. Mit dieser Version ist es möglich, Datastores auch auf Wechselspeichermedien zu erstellen. Ein solcher Entfernbarer Datastore kann auf mehreren Servern genutzt werden. Über die Weboberfläche oder die Kommandozeile kann das Speichermedium entfernt werden, indem der Entfernbare Datastore ausgehängt wird. Anschließend lässt sich der Datastore durch erneutes Mounten auf derselben oder einer anderen Proxmox Backup Server-Instanz wieder hinzufügen..
Push und Pull
Sync-Jobs ermöglichen es, Daten zwischen lokalen und externen Proxmox Backup-Servern zu synchronisieren. Das ging bisher nur in eine Richtung, indem der externe Server die Backups vom lokalen Server per Pull gezogen hat. Mit der neuen Push-Option kann der lokale Server die Backups an den externen Server senden, auch wenn der externe Server die Netzwerkverbindung nicht selbst initiieren kann.
Schnellere Sicherungen
Bei der Sicherung von Host-Dateisystemen oder von Containern von Proxmox VE auf Proxmox Backup Server lassen sich Dateien, die sich seit dem letzten Backup-Snapshot nicht geändert haben, jetzt effizienter erkennen. Wenn möglich, werden unveränderte Dateien nicht verarbeitet, wodurch dateibasierte Backups nun schneller abgeschlossen sind.
Eine ISO-Datei des unter der GNU AGPL_v3 veröffentlichten Proxmox Backup Server steht im Download-Portal von Proxmox zur Verfügung. Die Software kann kostenfrei genutzt werden. Für den Unternehmenseinsatz bietet Proxmox Enterprise-Support auf Subskriptionsbasis an.
Plasma 6.2.4 optimiert an vielen Stellen
Drei Wochen nach Plasma 6.2.3 haben die KDE-Entwickler Plasma 6.2.4 ausgerollt, während bereits fleißig auf das am 6. Februar erwartete Plasma 6.3 hingearbeitet wird. Die Grundlagen bilden Qt 6.8.0 und KDE Frameworks 6.9.0.
Plasma 6.2.3 bringt keine neuen Funktionen, sondern behebt Fehler und verbessert bereits vorhandene Komponenten. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf dem Fenstermanager KWin, dem Software-Shop Discover sowie der Oberfläche von Plasma Mobile.
Discover zeigt weniger
In Discover werden künftig irrelevante Meldungen wie die verwendeten Flatpak-Laufzeitumgebungen versteckt. Diese kann man sich bei Bedarf auf der Kommandozeile mit flatpak list anzeigen lassen. Zudem werden Flatpak-Berechtigungen im Flatpak-Modul der Systemeinstellungen bei Auswahl einer App automatisch aktualisiert.
KWin verbessert Tiling unter Wayland
Die meisten Änderungen hat KWin erhalten. Viele davon beseitigen Fehler und verbessern die Handhabung unter Wayland. Das betrifft unter anderem Verbesserungen bei Multimonitor-Umgebungen und Tiling. Das Energiemanagement-Tool Powerdevil erhielt Verbesserungen bei der Akkuüberwachung bei Notebooks und anderen mobilen Geräten. Die Anzeige für Kopfhörer und Headsets erhielt zur besseren Identifizierung aussagekräftigere Icons.
Plasma Mobile aufgewertet
Die Benutzerschnittstelle von Plasma Mobile erhielt ebenfalls Verbesserungen bei der Platzierung von Icons und Pop-up-Benachrichtigungen. Wenn das Gerät gedreht wird und die automatische Drehung ausgeschaltet ist, erscheint im Navigations-Panel eine Schaltfläche zum manuellen Drehen.
Das Changelog vermittelt wie immer einen Überblick über alle Änderungen. Wer bereits jetzt einen Blick auf Plasma 6.2.4 werfen möchte, findet die Umgebung in KDE neonTesting.
ReiserFS wird aus dem Kernel entfernt
Das einst relativ populäre Dateisystem ReiserFS wird mit Linux 6.13 aus dem Kernel entfernt. Das Dateisystem ist bereits seit Linux 5.18 als veraltet und seit Linux 6.6 als überflüssig markiert.
Wer erinnert sich noch an ReiserFS? Das Dateisystem hatte seine besten Zeiten in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts. Besonders SUSE, aber auch andere Distributionen nutzten damals das mit Linux 2.4.1 vor 23 Jahren in den Kernel aufgenommene Full-Journaling-Dateisystem. Bei openSUSE und SUSE Linux war es zeitweise Standard, SUSE förderte die Entwicklung von ReiserFS 3. Der spätere Btrfs-Erfinder Chris Mason arbeitete zu der Zeit für SUSE an ReiserFS.
Lebenslange Haft
Der Niedergang von ReiserFS war in großen Teilen den tragischen privaten Umständen des Entwicklers Hans Reiser geschuldet, der 2008 in den USA wegen der Ermordung seiner Ehefrau zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Aber auch Btrfs nagte am Erfolg von ReiserFS.
Linux 6.13 ohne ReiserFS
Der letzte Commit für ReiserFS fand in Linux 6.10 statt. Auf den Wunsch von Reiser wurden die früheren Mitentwickler Mikhail Gilula, Konstantin Shvachko und Anatoly Pinchuk in die Credits aufgenommen. Gestern hat Linus Torvalds nun einen Patch angenommen, der ReiserFS aus dem Code für Linux 6.13 entfernt und diesen damit um 32,8k Zeilen erleichtert.
Wenig Chancen für Reiser5
Ende 2019 stellte der ehemals in Reisers Firma Namesys angestellte Edward Shishkin Reiser5 vor, dessen Entwicklung sehr langsam voranschreitet. Eine Aufnahme von Reiser5 in den Mainline-Kernel ist derzeit nicht absehbar. Somit endet die Geschichte von ReiserFS im Mainline Kernel vermutlich mit Torvalds Merge zur Entfernung von ReiserFS.
Plasma 6 erstmals in Debian Unstable
Zwei Umstände haben bisher dafür gesorgt, dass das ansonsten recht aktuelle Debian Unstable aka Sid noch kein Update auf Plasma 6 erhalten hat. Zum einen besteht das Team von qt-kde in Debian im Wesentlichen aus zwei Maintainern und einigen Zuarbeitern. Zum anderen fand im Frühjahr 2024 die t-64-Transition statt, die über fast vier Monate für Stillstand sorgte. Die XZ-Backdoor im April dürfte auch nicht gerade hilfreich gewesen sein.
Was lange währt…
Das Warten hat ein Ende. Seit heute Morgen ist es nun soweit, dass die ersten Pakete von Plasma 6.2.3 von Experimental nach Unstable umziehen. Die Migration auf Plasma 6 wird nicht in einem Rutsch passieren, sondern in mehreren Schüben.
Debian-Entwickler Aurélien Couderc schrieb dazu:
Dear fellow developers and Plasma users,
after some months living in experimental and lots of positive feedback, we’re about to upload Plasma 6 to unstable.
The plans of the Qt / KDE team is to release Trixie with :
– Qt 5 & 6
– KDE Frameworks 5 aka KF5 (based on Qt 5) & KF6 (based on Qt6)
– Plasma 6 (based on KF6 and Qt6)
– KDE Gear applications of the moment. We expect to ship a mix of KF5 and KF6-based Gear applications depending on where upstream is with their porting effort of these mostly independent applications.
What we won’t be supporting for Trixie are Plasma 5 libraries, so if you maintain rdeps of Plasma 5 libraries now is time to port them to Plasma 6 or to remove them from testing. We’ve filed bugs for all the rdeps not in our team’s perimeter some weeks back [1]. We will be bumping their severity to RC in preparation the upload of Plasma 6 to unstable. We’ve tried our best to identify affected packages but we may have missed some so if you know your packages depend on Plasma and they’re not in this list please do double check compatibility with Plasma 6.
There are cross-dependencies between some bits of Plasma, the accounts SSO stack, some KF5/6 libraries and some Gear apps, so expect some breakage in the online accounts functionality while the pieces are moving.
Also we currently don’t have a satisfying way of ensuring the entirety of Plasma migrates to testing synchronously, so when Plasma 6 packages start migrating to testing you’ll have to be extra careful with what your apt / Discover upgrades announce to avoid removing your desktop.
Happy hacking,
Wer schlau ist und ein paar Tage wartet, muss sich keine Gedanken machen, ob der Rechner auch mit einer Teilmenge von Plasma 6 noch funktioniert. Zudem sollte darauf geachtet werden, ob APT Pakete entfernen möchte. Darum ist es ratsam, die Upgrades in der Konsole durchzuführen.
Der neue Solver
Dazu sollte man den neuen, bisher nicht offiziellen Solver von APT verwenden. Der Befehl lautet dann:
sudo apt update && sudo apt --solver 3.0 full-upgrade
Wenn dabei Pakete entfernt werden sollen, ist es sinnvoll, zunächst statt des full-upgrade ein upgrade zu fahren, um zumindest die Pakete aus dem Weg zu haben, die installierbar sind, ohne etwas zu entfernen:
sudo apt update && audo apt upgrade
Testing und siduction
Vermutlich werden sich die Upgrades auf Plasma 6 über ein oder zwei Tage hinziehen. Ein Vorteil des verspäteten Angebots ist, dass Anwender von Debian Sid und in der Folge auch von Testing die Kinderkrankheiten von Plasma 6 überspringen und gleich mit Plasma 6.2.3 einsteigen. Wenn alles gut geht, wird Testing die Pakete in ~ zwei Wochen erhalten. siduction als Derivat von Debian Sid wird vermutlich zu den Feiertagen ein neues Release auf dieser Grundlage herausbringen.
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